Sporttaucher vs. Einsatztaucher
Unterschiede zwischen Sporttauchen nach DIN EN 14153 und Einsatztauchen gemäß DGUV Regel 105-002
Das Sporttauchen und das Einsatztauchen unterscheiden sich grundlegend in den Bereichen Ausbildung, Ausrüstung und Einsatzbereiche. Beide Formen des Tauchens verfolgen unterschiedliche Ziele und unterliegen spezifischen Vorschriften, die auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnitten sind. Nachfolgend werden die Unterschiede im Detail erläutert.
Ausbildung
Sporttauchen nach DIN EN 14153
Die Ausbildung im Sporttauchen richtet sich an Freizeit- und Hobbytaucher. Die Norm DIN EN 14153 regelt die Standards für die Qualifikation von Sporttauchern und unterscheidet verschiedene Stufen (z. B. CMAS*, CMAS**, CMAS*** oder äquivalente Brevets von Organisationen wie z.B. S.U.B. International).
- Schwerpunkte:
- Grundlagen der Tauchphysik und Tauchmedizin (z. B. Druckausgleich, Gefahren des Tiefenrauschs)
- Umgang mit der Tauchausrüstung
- Basistechniken wie Tarierung, Kommunikation unter Wasser und Notfallmanagement
- Dauer: Abhängig vom Ausbildungslevel, meist zwischen wenigen Tagen (Anfängerkurse) und mehreren Wochen (fortgeschrittene Level)
- Prüfung:
- Theorieprüfungen und praktische Übungen, die unter realistischen Bedingungen in Schwimmbädern und Freiwasser absolviert werden.
Einsatztauchen gemäß DGUV Regel 105-002
Die Ausbildung zum Einsatztaucher erfolgt wesentlich intensiver und umfangreicher, da sie für professionelle Tätigkeiten unter schwierigen Bedingungen ausgelegt ist. Die DGUV Regel 105-002 regelt die Anforderungen an Taucher im Einsatz- und Rettungsdienst.
- Schwerpunkte:
- Erweiterte Kenntnisse der Tauchphysik, Tauchmedizin und Unfallvermeidung
- Spezialisierung auf Arbeiten unter Wasser (z. B. Bergung, Suche)
- Einsatz spezifischer Rettungs- und Bergungstechniken
- Training unter erschwerten Bedingungen, wie eingeschränkte Sicht, kalte Gewässer oder Strömungen
- Dauer: Mehrere Monate, teilweise über ein Jahr, je nach Ausbildungsorganisation
- Prüfung: Strenge praktische und theoretische Prüfungen sowie Überprüfungen der psychischen und physischen Belastbarkeit
Ausrüstung
Sporttauchen nach DIN EN 14153
Die Ausrüstung eines Sporttauchers ist auf Sicherheit und Komfort im Freizeitbereich ausgelegt:
- Typische Komponenten:
- Atemregler mit redundanten Systemen (z. B. Octopus)
- Tarierjacket (BCD)
- Drucklufttauchgerät (meist Aluminium- oder Stahlflaschen mit einem Druck von 200-300 bar)
- Standardtaucheranzüge (Neoprenanzüge für warme und kalte Gewässer)
- Tauchcomputer zur Kontrolle von Tiefe und Nullzeit
- Besonderheiten:
- Fokus auf Benutzerfreundlichkeit und Mobilität
- Keine besonderen Schutzfunktionen für gefährliche Arbeitsumgebungen
Einsatztauchen gemäß DGUV Regel 105-002
Einsatztaucher nutzen spezialisierte und oft schwerere Ausrüstung, die für den Einsatz unter extremen Bedingungen ausgelegt ist:
- Typische Komponenten:
- Vollgesichtsmasken mit Kommunikationseinheit
- Trockentauchanzüge mit zusätzlicher Isolierung für kalte Gewässer
- Zusätzliche Werkzeuge wie Unterwasserkameras, Schneidewerkzeuge oder Drohnen
- Besonderheiten:
- Hohe Belastbarkeit und Redundanzsysteme
- Schutz vor chemischen oder biologischen Gefahren
Einsatzbereich
Sporttauchen nach DIN EN 14153
Sporttaucher betätigen sich in der Regel in Freizeitbereichen und touristischen Umfeldern:
- Typische Einsatzgebiete:
- Erkundung von Korallenriffen und Wracks
- Fotografieren und Filmen unter Wasser
- Hobbys wie Unterwasserarchäologie oder Ökologieprojekte
- Risikofaktoren:
- Geringeres Risiko durch kontrollierte Bedingungen und klare Regeln
Einsatztauchen gemäß DGUV Regel 105-002
Einsatztaucher arbeiten unter oft lebensgefährlichen Bedingungen, da ihre Aufgaben mit Rettung, Bergung oder industriellen Anforderungen verbunden sind:
- Typische Einsatzgebiete:
- Rettungseinsätze in Notfallsituationen (z. B. Bergung von Personen oder Gegenständen)
- Einsatztauchen (z. B. Suche nach Personen)
- Risikofaktoren:
- Arbeit in kontaminierten Gewässern, bei starker Strömung oder unter Eis
- Höchste Anforderungen an die Teamarbeit und Kommunikation
Die Unterschiede zwischen Sporttauchen und Einsatztauchen sind gravierend und ergeben sich aus den jeweiligen Zielsetzungen. Während das Sporttauchen auf Freizeitaktivitäten unter sicheren Bedingungen abzielt, erfordert das Einsatztauchen eine professionelle Ausbildung, spezialisierte Ausrüstung und den Einsatz unter oft extremen Bedingungen. Die gesetzlichen und normativen Vorgaben stellen sicher, dass beide Taucharten den jeweiligen Anforderungen gerecht werden. Solltest du Interesse haben „Einsatztaucher-Luft“ zu schnuppern dann melde dich bei uns. Wir vermitteln gerne bei der örtlichen Hilfeleistungsorganisation.